Hallo Leute,
ich war schon ewig nicht mehr aktiv hier, habe mir vor 3 Monaten eine super 64er Kantenhaube geschossen und fange jetzt an, immer wieder ein bissel zu optimieren. Die Fahrertüre hing hinten etwas und die Tür ging nur mit Gewalt zu, habe jetzt unter die unteren Scharniere Scheiben unterlegt, jetzt paßt die Türe von den Spaltmaßen her ziemlich perfekt. Enttäuschend ist jedoch, dass sie trotzdem nur mit sehr großem Nachdruck richtig schließt. Mir scheint das Schloß hat 2 Rasten, in die erste fällts leicht hinein, dann steht die Tür aber noch ca. 4-5 mm von der Karosse ab. Um sie ganz zuschließen, muß man sie wirklich mit zwei Händen zuballern, das Schloß ist sicher nicht schlecht eingestellt, habe sogar mit Tuschierfarbe geprüft ob es irgendwo drückt, ist nicht der Fall. Wenn sie geschlossen ist stimmen die Spaltmaße, und sie ist auch exakt bündig mit der Seitenwand. Wodurch diese Gewalt nötig ist erschließt sich mit momentan noch nicht. Die Türdichtungen sind alt und gequetscht, die können nicht die Ursache sein. Hat irgend jemand ne Idee?
Das Auto ist keine Baracke wo man alles in Frage stellen müßte, vom Zustand her ein echter Zweier, kein Rost etc... danke für Eure Erfahrungen.
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Altes Fett in der Schloßmechanik ist meiner Erfahrung nach der häufigste Grund für schlecht schließende Türen. Ich würde zuerst das Schloß ausbauen, sauber machen und neu fetten.
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Bei der Beifahrertür meines Bertones habe ich auch das Problem der schlechtschließenden Türe. Vor einigen Jahren habe ich die Scharniere ausgewechselt, aufgrund großem Spiel. Wenn man die Türe im geöffneten Zustand anhob, konnte man ca 5mm Spiel in der Höhe feststellen. Es waren Reprobauteile aus Messing-Guss. Vermutlich China Ware. Da passte dann gar nichts mehr.
Ich habe also wieder auf die Originalteile zurückgerüstet. Die wurden jedoch mit Bronze ausgebuchst.
Hat eigentlich gut geklappt bezüglich des Spiels, aber die Schließkräfte blieben dennoch zu hoch.
Einstellversuche mit dem Schloß haben nur noch schlechtere Ergebnisse gebracht. Also habe ich den mir bestmöglichen Zustand erzeugt und meinte damit leben zu können.
Nun habe ich wieder dieses Spiel. Dachte erst, die Bronzebuchsen wären zu weich gewesen, und deshalb wieder verschlissen. Leider musste ich feststellen, dass das Türblech am oberen Anschraubpunkt des oberen Schanieres eigerissen ist. Das wird eine aufwendigere Reparatur.
Man muss dazu sagen, dass die Schweller in den 90ern ausgetauscht wurden.
professionell vom Karosseriebauer in der Schweiz. Zur Stabilisierung des Rohbaus während der Schweißarbeiten wurde auch eine Strebe verwendet. Aber trotzdem ist es nicht mehr wie aus dem Werk.
Im Buecheli ist eine Lehre beschrieben, mit der man die Schlösser einstellt.
Habe ich leider nicht zur Verfügung, und ehrlich gesagt auch noch nicht richtig verstanden.
Oft sind auch neue Türdichtungsgummi die Ursache für zu hohe Schließkräfte.
Deshalb habe ich die alten drin.
Eine weitere Vermutung ist die Einstellung der Seitenscheibe. Ich habe festgestellt, dass sich die Tür deutlich leichter schliessen läßt, wenn das Fenster unten ist. Es gibt zwei Einstellmöglichkeiten eine unter der Pappe und eine hinten mit einem Gummipropfen verschlossen.
Geändert von Barista1962 (29.11.2022 um 10:12 Uhr)
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Inwieweit die Dichtungen für die Schwergängigkeit mitverantwortlich sind, erkennt man am Türverhalten nach derer Ausbau.
Bei dieser Gelegenheit können auch die Trägerfalze auf Verformung geprüft werden,
Alfa Romeo:
Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio, Tipo 105.36, Tipo 101.21
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Grüß Gott,
Anfangs musste ich auch die Tür recht fest zuhauen und manchmal fiel diese erst beim 2. Mal ins Schloß.....
Ich habe lang überlegt und unnötige Dinge getan, bis ich endlich mein Blick auf die SAFE Schloßfalle ad. b- Säule fiel.
Die Schloßfalle ist wohl aus Zink-, oder Aludruckguß und hat da wo die Klinke der Tür einrastet ein Stahlplättchen. Das Stahlplättchen hatte schon ordentlich Spiel und beim Schließen der Tür schob die Klinke das Plättchen nach vor und so konnte die Klinke nicht richtig einrasten (außer mit Gewalt durch`s zuhauen)
Habe das prophylaktisch repariert (neue SAFE bestellt, aber nie eingebaut) in dem ich das Plättchen mit einem eingeklebten Blechstreiferl in Position gebracht habe.
Siehe Bild....
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Ich hatte ebenfalls das Zuballer-Syndrom an meinem 72er 1.6er. Da leidet das Material, vor allem, wenn man die Tür am Öffner zu stark drückt und dabei das umgebende Blech verformt :( Lack reißt/bricht dort dann, alles nicht so schön.
Außerdem kann man auch nur mit Gewalt die Türen öffnen (-> Hinweis auf Schloß oder Dichtungen!)
Ich habe also zuerst beide Schlösser angeschaut und auch die Passungen der Türen sowie deren Spiel in der Höhe. Alles sah soweit gut aus.
Also Dichtungen abgezogen und probiert: seidenweiches schließen und öffnen wie seit Jahren nicht.
In Padova hab ich bei Guarnizioni Cicognani - dem einzigen mir bekannten Hersteller brauchbarer Dichtungen für unsere Autos - für nicht unerhebliches Geld zwei neue Dichtungen erworben und die FS bereits wieder damit bestückt.
Ja, das ist eine Sklavenarbeit, aber ja, nach etwas zusätzlichem Einfetten mit Melkfett (das zieht auch richtig ein) im Bereich der A-Säule und der dortigen "Verwerfung" schliesst das Fahrzeug jetzt auch bei Scheiben zu recht ordentlich und nicht mehr nur mit roher Gewalt.
Es wird wohl nie so seidig wie bei meinem GTV6 werden, aber der hat auch Windgeräusche ab 160km/h aus dem Türdichtungsbereich
In sofern stimme ich 100% mit r Panther überein, nur ein Ausbau der Dichtungen kann eigentlich zeigen, ob sie die Ursache sind. Selbst gequetscht aussehende alte Dichtungen können zu dick/fest sein.
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Zitat:
Zitat von Barista1962
[...]
Eine weitere Vermutung ist die Einstellung der Seitenscheibe. Ich habe festgestellt, dass sich die Tür deutlich leichter schliessen läßt, wenn das Fenster unten ist. Es gibt zwei Einstellmöglichkeiten eine unter der Pappe und eine hinten mit einem Gummipropfen verschlossen.
Versuch mal alle Scheiben zu schliessen und dreh die Dreiecksfenster leicht auf.
Ich möchte fast wetten, die Tür geht prima zu, weil sie im Innenraum das Luftvolumen nicht komprimieren muss
Alternativ hinten die Ausstellscheiben öffnen - selber Effekt.
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Selbst wenn die Tür zu is kann ich immer noch durch die verbleibenden Spalte das himmlische Azurblau Italienischer Sommerhimmel erblicken und den Geruch von Lavendel und Zypressen erschnuppern.
Also dass die Luft im Fahrzeug beim Schliessen einen Gegendruck erzeugt, kenn ich nur von Fahrzeugen mit "ordentlichen" Spaltmaßen nicht beim Bert.
...
Ich hab da noch so einen BMW.
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Nach was riechen Zypressen denn? 😂
Btt. Ich kenne das aber nur von meinem Spider, mein GTJ zeigt tatsächlich die Unterschiede in Zusammenhang mit komprimiertem Luftvolumen/geöffneten Fenstern oder Türen.
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Zitat:
Zitat von Macwiz
Versuch mal alle Scheiben zu schliessen und dreh die Dreiecksfenster leicht auf.
Ich möchte fast wetten, die Tür geht prima zu, weil sie im Innenraum das Luftvolumen nicht komprimieren muss
Alternativ hinten die Ausstellscheiben öffnen - selber Effekt.
Also wenn du einen Bertone finden solltest der so dicht ist, dass du das merkst, dann kannst dich gerne wieder bei mir melden, das würd ich dann gerne mal live ansehen das würde mich dann ja tatsächlich an meinen VW T3 Doppelkabiner erinnern....
Ansonsten stimmt das vorher geschriebene eigentlich ziemlich gut. Als erstes würd ich die Scheibe einen kleinen Spalt öffnen, da im Laufe der Zeit der Scheibenanschlag nach oben abgenutzt sein könnte und die Scheibe dadurch zu weit nach oben geht. Sollte das ok sein, würde ich die Dichtung unten bis Höhe Dreiecksfenster und an der B-Säule ebenfalls bis oberhalb der Tür abnehmen. Dann die Schloßfalle so einstellen, dass die Tür beim zudrücken mit den Händen 2x verriegelt. Danach ist es aber wichtig zu sehen, ob sie schön bündig mit der B-Säule schliesst, d.h. man sollte sie ohne der Dichtung weiter nach innen drücken können, die Feder am Schloß sollte sie aber wieder schön bündig nach Aussen drücken.
Danach von der anderen Seite ins Auto steigen und die Abstände ohne Dichtung an der unteren A-Säule, Einstieg und untere B-Säule kontrollieren. Hier sollte der Spalt durchwegs gleich aussehen. Manchmal reicht es, die Befestigungsleisten an der B-Säule etwas zu lösen und minimal nach hinten zu klofen.
Ich habe bis jetzt fast jede Tür egal mit welcher Dichtung fast perfekt hinbekommen, sofern der Spengler vorher nicht gepfuscht hat...
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Zitat:
Zitat von fancy pancy mike
Grüß Gott,
Anfangs musste ich auch die Tür recht fest zuhauen und manchmal fiel diese erst beim 2. Mal ins Schloß.....
Ich habe lang überlegt und unnötige Dinge getan, bis ich endlich mein Blick auf die SAFE Schloßfalle ad. b- Säule fiel.
Die Schloßfalle ist wohl aus Zink-, oder Aludruckguß und hat da wo die Klinke der Tür einrastet ein Stahlplättchen. Das Stahlplättchen hatte schon ordentlich Spiel und beim Schließen der Tür schob die Klinke das Plättchen nach vor und so konnte die Klinke nicht richtig einrasten (außer mit Gewalt durch`s zuhauen)
Habe das prophylaktisch repariert (neue SAFE bestellt, aber nie eingebaut) in dem ich das Plättchen mit einem eingeklebten Blechstreiferl in Position gebracht habe.
Siehe Bild....
Servus
Hallo, also erstmal danke für alle Beiträge, super Resonanz, da fühlt man sich auf Anhieb sofort wieder wohl
Das was fancy pancy mike hier schreibt könnte ich mir an meinem Auto auch gut vorstellen, mit dem Plättchen, das wandert bei mir auch und soll es wohl nicht. Grundsätzlich sollte man an die Türschließproblematik schon so rangehen, dass man zuerst checkt ob die Tür allein ohne Schloß,Scheiben und Dichtungseinfluß für sich sauber mit der Karosse abschließt und die Spaltmasse stimmen. Allein das ist ja manchmal schon eine Herausforderung. Meine Scharniere sind gottseidank gut, ich mußte nur unten 4 Beilagscheibchen unterlegen und die Tür passte wie A**** auf Eimer. Aber schließen tut sie trotzdem nur mit Gewalt. Ich denke das Schloßplättchen könnte die Ursache sein. Dichtungen, zu hohe Seitenscheibenposition und Überdruck beim Schließen würde ich ausschließen. Ich werde berichten
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Zitat:
Zitat von Barista1962
Bei der Beifahrertür meines Bertones habe ich auch das Problem der schlechtschließenden Türe. Vor einigen Jahren habe ich die Scharniere ausgewechselt, aufgrund großem Spiel. Wenn man die Türe im geöffneten Zustand anhob, konnte man ca 5mm Spiel in der Höhe feststellen. Es waren Reprobauteile aus Messing-Guss. Vermutlich China Ware. Da passte dann gar nichts mehr.
Ich habe also wieder auf die Originalteile zurückgerüstet. Die wurden jedoch mit Bronze ausgebuchst.
Hat eigentlich gut geklappt bezüglich des Spiels, aber die Schließkräfte blieben dennoch zu hoch.
Einstellversuche mit dem Schloß haben nur noch schlechtere Ergebnisse gebracht. Also habe ich den mir bestmöglichen Zustand erzeugt und meinte damit leben zu können.
Nun habe ich wieder dieses Spiel. Dachte erst, die Bronzebuchsen wären zu weich gewesen, und deshalb wieder verschlissen. Leider musste ich feststellen, dass das Türblech am oberen Anschraubpunkt des oberen Schanieres eigerissen ist. Das wird eine aufwendigere Reparatur.
Man muss dazu sagen, dass die Schweller in den 90ern ausgetauscht wurden.
professionell vom Karosseriebauer in der Schweiz. Zur Stabilisierung des Rohbaus während der Schweißarbeiten wurde auch eine Strebe verwendet. Aber trotzdem ist es nicht mehr wie aus dem Werk.
Im Buecheli ist eine Lehre beschrieben, mit der man die Schlösser einstellt.
Habe ich leider nicht zur Verfügung, und ehrlich gesagt auch noch nicht richtig verstanden.
Oft sind auch neue Türdichtungsgummi die Ursache für zu hohe Schließkräfte.
Deshalb habe ich die alten drin.
Eine weitere Vermutung ist die Einstellung der Seitenscheibe. Ich habe festgestellt, dass sich die Tür deutlich leichter schliessen läßt, wenn das Fenster unten ist. Es gibt zwei Einstellmöglichkeiten eine unter der Pappe und eine hinten mit einem Gummipropfen verschlossen.
Hallo Barista, kann man eigentlich idealerweise das ganze Werkstatthandbuch für den Bertone oder zumindest die Beschreibung der Schloßeinstellung von deinen Bildern irgendwo kpl. runterladen?
Danke für Deine Tipps
AW: 1964er Bertone - Türe schließt nur mit Nachdruck
Zitat:
Zitat von oldschoolalfa
Hallo Barista, kann man eigentlich idealerweise das ganze Werkstatthandbuch für den Bertone oder zumindest die Beschreibung der Schloßeinstellung von deinen Bildern irgendwo kpl. runterladen?
Danke für Deine Tipps
Das ist mir leider nicht bekannt. Ich selbst habe das Bucheli ISBN 3-922617-91-3.
Geändert von Barista1962 (06.12.2022 um 16:34 Uhr)