Motorsport mit der Giulietta TCR und der Giulia ETCR von RomeoFerraris

[Peter]

Das Abschlussrennen der FIA ETCR 2022 wurde seitens der Verantwortlichen von Istanbul auf den Sachsenring (23. - 25. Sept.) verlegt. Der Serienchef Xavier Gavory hat in dem Zusammenhang nochmal bestätigt, dass die Saison 2023 mit einem erweiterten Teilnehmerfeld stattfindet.

[Peter]

Durch den Rückzug des Teams nach Spenglers Unfall in Vallelunga und damit einhergehend dem Verlust einer hervorragenden Ausgangsposition, sind die Chancen auf den 1. off. Titel in der ETCR bei RomeoFerraris nun auf ein Minimum gesunken. Mit 75 P. Rückstand auf die führenden Cupras hat Maxime Martin allenfalls noch eine theoretische Chance in der Fahrerwertung.

[Peter]

Maxime Martin on track

[allesalfa]

@Peter
Du weißt aber schon, das die maximal 40km weit kommem, oder?

"The battery, developed by Williams Advanced Engineering, has a capacity of 62 kWh, operating at a voltage of 798 V. According to Williams, it can be charged from 10% to 90% state of charge in one hour on a 60 kW charger.[20] Total range is 40 km (25 mi)."

[Peter]

Die Kapazität ist derzeit auf eine Renndauer (hier: Battle) von etwas über 20 Min. ausgelegt, inkl. 4maliges Nutzen von Push-to-Pass = Boost auf max. 500 kW. Diese Möglichkeit ist dann vom Fahrer entspr. taktisch einzusetzen.

Sportliche und Technische Regularien finden sich hier: https://www.fia.com/regulation/category/2029

[allesalfa]

20 Min Dauer bzw. 40km Länge.

Gut das dass nochmal klar wurde, damit das niemand mit seriösem Rennsport verwechselt.

[Peter]

Gut, dass auch nochmal klar wurde, dass du es nicht für "seriösen" Rennsport hälst (ok, vielleicht kommt später noch einer dazu). Die restlichen dürften sich aber zumindest über die Belehrung gefreut haben.

[allesalfa]

Zitat von Peter

Gut, dass auch nochmal klar wurde, dass du es nicht für "seriösen" Rennsport hälst (ok, vielleicht kommt später noch einer dazu). Die restlichen dürften sich aber zumindest über die Belehrung gefreut haben.

Du Peter, ich fand das letzte Bild, dass Du hier eingestellt hattest, optisch recht ansprechend, zumal die Benziner-Giulia ja nicht mal homologiert ist.
So und da hab ich noch mal ein wenig recherchiert und fand diese Info, dass die Einheitsakkus der ECTR nur für 40 km taugen, damit wären z.B. zwei Runden Nürburgring NS +GP Strecke unmöglich. Und daher rührt halt die 20 Minuten Limitierung.
So, und nun denk mal nach, ob Dir irgendeine Sportart einfällt, deren Wettbewerb nur 20 Minuten dauert?
Gut Boxen: k.o in der ersten Runde wäre möglich, allerdings die seltene Ausnahme. Wie Du Dir das ernsthaft auch noch schönschreiben kannst, das übersteigt meinen kleinen Motorsport-Horizont um ein Vielfaches.

[Peter]

Halten wir einfach fest: Es ist derzeit nunmal Stand der Dinge. Das einheitliche E-Kit (Batterie, Powertrain, Kühlsystem) wird sich in den kommenden Jahren rel. schnell weiterentwickeln, und längere Renndistanzen werden dann möglich sein.

Im Augenblick ist unter den gegebenen Konstellationen das Sprint-Format (sogen. Battles in 2 Leistungsstufen = Pool Fast + Pool Furious) die Grundausrichtung der Serie. Wahrscheinlich werden sich die Ladezeiten zwischen den Sessions in Zukunft auch nochmal deutlich verkürzen, u.a. die TV-Vermarkter haben daran großes Interesse. Rekuperation, also die Rückgewinnung der verwendeten Energie während des Rennens, könnte auch eine größere Rolle spielen als jetzt usw. Die Jungs, die da im techn. Bereich und der Logistik tätig sind, sind alles keine Nasenbohrer, die verstehen ihr Handwerk. Man darf auch nicht vergessen, die Serie steht abgesehen von ein paar Show-Rennen letztes Jahr (Stadtkurse Kopenhagen, Pau) noch rel. am Anfang. Neue Teams/Hersteller werden nochmal Input bringen. Das komplizierte Regelwerk müsste m.E. auch deutlich "verschlankt" werden, Spielräume für Weiterentwicklungen gibt also es reichlich.

*PS Ich bin natürlich kein Hellseher, Dinge könnten auch anders laufen als geplant. Das kommt im Motorsport halt öfters vor.

[tomatenkiste]

Zitat von allesalfa

So, und nun denk mal nach, ob Dir irgendeine Sportart einfällt, deren Wettbewerb nur 20 Minuten dauert?

Da möchte ich einwenden, dass so ziemlich jede Leichtathletikdisziplin unterhalb vom 10.000m-Lauf im Einzelwettbewerb keine 20 Minuten dauert. Und wenn man Fechten, Schach, Ringen, Turmspringen und Dressurreiten anschaut, ist die Dauer auch nicht das Kriterium für Seriosität oder Ernsthaftigkeit.

Im Motorsport gibt es neben Rundstrecken z.B. auch noch Bergrennen und Slalom. Dass man mit E-Antrieb noch keine astronomischen Strassendistanzen oder gleich 24h-Rennen fährt, ist aber wohl wahr.

[Peter]

...zumal im Laufe des Rennwochenendes ja nicht 1 Rennen von 20 Min. geboten wird, sondern ein ganzes Paket von Sprint-Rennen. Im übrigen auch mit Top-Piloten aus dem Motorsport, die ihre Qualitäten bereits in div. anderen Wettbewerben bei renommierten Herstellern unter Beweis gestellt haben. Die haben richtig Bock auf das neue Format und dessen spezifische Herausforderungen. Die höchste Instanz im Motorsport, die FIA, würde einer dilettantischen, "unseriösen" Veranstaltung auch niemals den World Cup (bzw. sukzessive den WM)-Status verleihen.

Mehr zum Sachsenring (= Resultate) dann später.

[Peter]

Ach so noch was: wenn Alfa/Stellantis die Nachfolgerin der Giulia elektrifiziert, macht es in meinen Augen Sinn, diese auch mit cuore sportivo im e-Motorsport der FIA zu präsentieren. Nur hier bestehen für Alfa Romeo realistische Aussichten auf einen (WM)Titel. Ich bin gespannt, ein italienisches Top Team mit Erfahrung und Herzblut bekäme man frei Haus.

[Peter]

Maxime Martin konnte sein Halbfinale heute Morgen auf dem Sachsenring gewinnen. Der Sieg im Viertelfinale gestern wurde Luca Filippi nachträglich zugesprochen (Vernay mit penalty für Kollisions-Foul). Teamwertung bleibt extrem eng, Martin mit Aussicht auf P3 in der Saison-Gesamtwertung. Die finals heute am Spätnachmittag werden die Entscheidung bringen!

[Tarcisio]

Mal so am Rande: Die Leistung von Romeo Ferraris über den gesamten Zeitraum ist sehr beachtlich, Respekt!

[Peter]

Was sich nach dem (berechtigten) Rückzug aus Vallelunga abzeichnete: Damit waren die Titelchancen annähernd Null und entsprechend traurig die Gesicher der Verantwortlichen bei Romeo Ferraris. Daran änderte letztlich auch P.2 von M. Martin im 1. Superfinal und P. 3 + 4 im 2. Superfinal auf dem Sachsenring nichts wirklich.

Mal so am Rande: Die Leistung von Romeo Ferraris über den gesamten Zeitraum ist sehr beachtlich, Respekt!

So isses.

Auf ein Neues dann 2023! Unleash the beast...