Hallo Leute,
letzte Woche habe ich die Dinge aus der Überschrift einbauen lassen. Es bestand Interesse an einem Erfahrungsbericht, der hier folgt. Um das Ganze ein bisschen aufzulockern, für zwei Usergruppen: Die Normalen und die Bekloppten, die im Forum eigentlich normal sind.
Für die Normalen:
Fahrwerk: Der GTA im Normalzustand muss immer konzentriert mit zwei Händen am Steuer gefahren werden, da die Fuhre den Spurrillen und Fahrbahnneigungen hinterher läuft. Kommen Bodenwellen hinzu, wird die Lenkung aufgrund der unharmonischen Feder-Dämpferabstimmung richtig nervös. In schnellen Kurven mit Brückenabsätzen versetzt die Fuhre aufgrund der unharmonischen Feder-Dämpferabstimmung. Beim heftigen Bremsen, vor allem bergab, wird das Heck leicht und instabil. Ständige Lenkkorrekturen sind nötig.
Da ich in den Foren speziell für den 156 GTA keine positiven Stimmen für die sonst gelobte, preislich günstigere Kombination Eibach Federn + Bilstein Dämpfer gefunden habe, habe ich mich für das einstellbare Gewindefahrwerk von Bilstein entschieden. Die Hütte kam durch den Einbau schon noch 2-3cm runter, obwohl sie auf die größte vorgesehene Höhe eingestellt wurde. Hohe Bordsteine muss ich jetzt rückwärts hochfahren. Ansonsten erscheint es mit bisher alltagstauglich.
Zum Fahren: Beim starken Bremsen taucht er jetzt vorne wesentlich weniger ein und bleibt dadurch absolut stabil. Die EBD regelt jetzt öfter, vielleicht weil mehr Bremskraft nach hinten geleitet werden kann.
Die verbesserten Federungseigenschaften ergeben sich durch eine stärkere Progression der Federn und ein wesentlich verbessertes Ansprechverhalten der Dämpfer. Es werden, auch im Vergleich zum KW Variante 2 (habe ich im 146ti) die kleinen Bodenwellen wesentlich besser glatt gebügelt. Man bemerkt viele gar nicht mehr. Trotzdem ist das Fahrwerk nicht schwammig, ganz im Gegenteil. Bei stärkeren Bodenwellen federt der Wagen tiefer ein und die Feder verhärtet sich. Dann spürt man das Sportfahrwerk schon. Allerdings weniger stark als bei Folkas Spider mit Eibach/Bilstein, welches mir eher wie eine "Zweistufenfederung" vorkam. Der breitere Übergangsbereich kommt mir noch etwas besser auf Stufe 5 als auf Stufe 4 vor. Also bei einem Klick härterer Dämpfung, offensichtlich federt die Fuhre etwas weniger ein und kommt dadurch nicht so schnell in den harten Bereich der Feder. BTW: Auf dem Heimweg vom Banditogrillen fuhr ich längere Zeit mit einem Audi S6 Avant mit über 200 km/h im Konvoi. In einer vergleichsweise engen Autobahnkurve, die in einer Senke lag und starke Wellen aufwies, kam der Audi schwer ins Wanken, GTA nicht.
Ohne Q2: Gibt man auf Bodenwellen oder bei unterschiedlicher Griffigkeit Gas, nimmt die Nervosität aufgrund des nichtsperrenden Differentials zu. Im ersten und zweiten Gang regelt in Kurven oder auf nasser Straße das ASR sehr früh, wenn die Drehzahl der Räder unterschiedlich ist.
Mit Q2 verhält sich die Antischlupfregulierung wie in einem Sportmodus. Da die Räder nicht so stark ungleichmäßig durchdrehen, regelt es erst recht spät. Gleichzeitig wird Vortrieb erzeugt. Auf trockener Straße zieht einen der Frontantrieb eher in die Kurve rein. Auf nasser Straße oder bei heftigeren Fahrmanövern mit starken Lenkwinkeln rutscht man etwa einen Meter nach außen, bevor das ASR langsam das Gas wegnimmt. Gleichzeitig wird man schneller!
Beim Gasgeben auf Fahrbahn mit Bodenwellen oder unterschiedlicher Haftung fährt sich die Hütte jetzt viel entspannter, lenken mit einer Hand geht ganz easy.
So, jetzt der spannende Teil für die
Normalen hier 
:
Bilstein Fahrwerk: Man fährt einfach mit ruhigerer Hand schnell. Der GTA kann jetzt endlich zeigen, dass er konstruktiv gesehen, gute Gene zum Schnellfahren mit sich bringt. Stoische Ruhe bei allen Fahrmanövern. Die Fuhre ist berechenbarer, sie verhält sich bei Spurrillen und Fahrbahnneigungen, wie man es erwartet. Und die Reaktionen sind moderat. Obwohl das Fahrwerk einen hohen Langsamfahrkomfort bietet, gibt es beim Heizen excellente Rückmeldung. Die Räder werden gleichmäßig am Boden gehalten (gleichmäßige Haftung auif Bodenwellen), dies ist mindestens auf dem Niveau des KW Variante 2, eher höher.
Die Seitenneigung des GTA ist geringer geworden. Die Bremsleistung hat IMHO zugenommen. Die Verstellung der Dämpfung ist vorne wie hinten gut zu erreichen.
Q2: Mit ASR aus erlebt man in extremen Situationen im ersten Gang und auch Split/Schotter eine Überraschung. Da normalerweise beide Räder durchdrehen, geht es immer vorwärts. Das sollte auch so sein. Aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Dann denkt sich die Steuerung, das gibt es doch gar nicht, vorne viel schneller als hinten, und nimmt Gas weg. Das ASR Symbol für die abgeschaltete Antischlupfregulierung leuchtete bisher, blinkt aber jetzt und Gas wird weggenommen. So geschehen in einer 90°Kurve mit dick Split, der Wagen war schon ca. 2m nach außen getrieben worden (2. gang Vollgas) und beim Abbiegen im ersten Gang auf trockenem Asphalt.
Hingegen habe ich gestern die Abfahrt von der A565 auf den Verteilerkreis Bonn im zweiten Gang genommen. Die 270° Kurve zieht sich extrem zu, so dass erst im letzten Drittel die Fuhre über alle vier Räder rutschte. Dann Vollgas bei 5.000 Touren, vorne driftet's kontrolliert immer stärker weg, gleichzeitig beschleunigt die Fuhre. Bei 6.000 geht es dann etwas mehr seitwärts, aber geht alles noch, ich kam dann eh auf die Gerade.
Ähnlich heute Kreisverkehr: Hängt nach außen, zweiter Gang. Über alle Viere rutschend, dann unter Vollgas rausgelenkt, super Vortrieb, kein Problem an der Verkehrsinsel vorbeizukommen, die zum Gegenverkehr abtrennt.