an meinem 75er Bertone (2000) sind Weber Vergaser verbaut (vermutlich nicht ursprünglich dazu gehörend). Diese laufen relativ fett (merkt am am Verbrauch und Geruch). Nachdem im Sommer die Werke bzgl. Schwierigkeit beim Einstellen geschimpft hat will ich den Winter nutzen, diese auf Vordermann zu bringen.
Eckdaten
Weber 40DCOE 138/139 (wenn ich das online richtig sehe ursprünglich für die Alfetta gedacht)
Lufttrichter: 32
Hauptdüse: 138
Mischrohr: F41
Luftkorrekturdüse: 160
Leerlaufdüse: 59F21
Beschleunigerpumpendüse: 35
Starterdüse: 85F9
Nach dem Feedback aus der Werke habe ich einen eher "versifften" Vergaser erwartet, die Mechanik sitzt jedoch straff, die Düsen sehen sauber aus und den Zustand würde ich allgemein als gut beschreiben. Nichtsdestotrotz würde ich die Düsen in ein Ultraschallbad geben und neue Dichtungen verbauen. Ultraschallbad für den gesamten Vergaser habe ich im Forum gelesen, wird nicht empfohlen.
Verbaut ist weiterhin eine elektrische Benzinpumpe sowie ein 123 Zündverteiler (Bluetooth) mit roter Zündspule und NGK BP7ES Zündkerzen.
Für mich stellt sich die Frage
- ist der Vergaser falsch bestückt für diesen Motor
- ist er falsch eingestellt (sicherlich)
- an welcher Stelle sollte ich weiterhin schauen?
Meines Wissens hat ein 75er 2l Bertone 40er Solex oder 40er Dell'Orto Vergaser. Weber kamen bei den 1300ern zum Einsatz.
Vergaserthreads gibts auch sehr viele hier im roten als auch im blauen Forum.
Dort existieren auch Bestückungslisten. Ist halt etwas mühsam das rauszusuchen und zu durchzuarbeiten. Kann man aber auch gut im Winter machen
Moin zusammen,
die Frage müsste wahrscheinlich lauten, ob ich für die 138er/139er irgendwas besonderes beachten muss. Die habe ich bislang nur in Zusammenhang mit der Alfetta gesehen. Die Vergaser haben auch einen Unterdruckanschluss für den Zündverteiler.
Wenn das Vergasermodell eher nebensächlich ist würde ich mich an den „normalen“ Tabellen für die Düsen orientierten.
Du hast hier Vergaser, die für ein anderes Auto vorgesehen sind (Alfetta/Giullietta 1.8/2.0) ab Baujahr '80).
Diese Vergaser waren nie für einen Bertone 2000GTV vorgesehen. Gegenüber den Alfettas/Giulliettas hat der Bertone anders geformte Auspuffkrümmer und einen größeren Durchmesser der Auspuffanlage. Auch hat der Zündverteiler des Bertone keine Unterdruckverstellung des Zündzeitpunkts, die Alfetta/Giullietta von 1980 und später aber schon. Die neuen Vergaser werden deshalb auch einen Anschluss für die Unterdruckverstellung haben, der natürlich nicht offen bleiben darf.
Wie Barista schon schrieb, gab es Weber-Vergaser nie ab Werk in den 105/115er 2000er Modellen. Was ich da an Bedüsungslisten kenne bezieht sich auf die Verwendung von DCOE32 Vergasern, wie er für 1750er verwendet wurde.
Mit anderen Worten, Deine Vergaser passen so nicht auf den Bertone 2000GTV. Ob die 2l-Bedüsung der alten DCOE32 auch für deine DCOE138/139 passt ist fraglich, da sich der innere Aufbau der Vergaser durchaus geändert haben könnte.
Der best Weg wäre nun sicherlich, die Vergaser auf einem Rollenprüfstand von einem entsprechenden Spezialisten abstimmen zu lassen. Da gibt es entsprechende Angebote im Kölner Raum.
Ach ja, noch etwas. Am Geruch würde ich nicht unbedingt festmachen, dass er zu fett läuft. Unsere von KAT.-Autos verwöhnten Nasen empfinden doch jedes alte Auto als "Stinker". Wie hoch ist der Verbrauch denn?
Zieht der Motor gut? Hängt er sauber am Gas? Siehst Du schwarze Rauchschwaden im Rückspiegel?
Wenn er tatsächlich zu fett läuft, werden Dir die NGK BP7ES verrußen.
Ist im Zündverteiler überhaupt die richtige Verstellkennlinie für den Bertone aktiviert?
Ich habe mal folgende Erfahrung gemacht:
Mein allererster Bertone 2000GTV hatte Solex-Vergaser und einen Zündverteiler mit einer nachgerüsteten kontaktlosen Zündung (hatte einen Hall-Geber). Das Auto ging richtig gut und verbrauchte 1980 im Stadtverkehr so um die 14l/100km. Als die Kontaktlose Zündung ihren Geist aufgab, hat mir ein Freund seinen normalen Verteiler mit Unterbrecherkontakt überlassen. Mit diesem ging das Auto genauso gut, verbrauchte aber nur noch 12l/100km. Den Unterschied kann eigentlich nur die Verstellkennlinie des Verteilers gemacht haben.
Grundsätzlich sollten Vergaser, die aus einem späteren Modelljahr stammen tendenziell magerer laufen, aufgrund der strenger werdenden Abgasbestimungen.
Aber was ist denn das eigentliche Problem?
Gefühlt zu fett?
Gefühlt zu hoher Verbrauch?
Mechaniker nöhlt rum?
Gibt es ausserdem konkretere Probleme, welche sich ggf. in Zahlen und Fakten ausdrücken lassen?
Nur weil ein Berti säuft stinkt und scheppert muss noch nichts kaputt sein
Wie Peter schon schreibt, erstmal sicherstellen, dass er wirklich zu fett läuft. Dann würde ich den Schwimmerstand prüfen, und ggf. Benzindruck.
Dass die Vergaser prinzipiell niemals für dein Auto gedacht waren, weißt du ja schon. Falls es irgendwann mal an Bedüsung geht, ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei deinen Vergasern um sogenannte "Emission Carbs" handelt. Die unterscheiden sich in einigen Punkten von den Weber, wie sie für die 105er Modelle verwendet wurden. So funktionieren zum Beispiel die Mischrohre der älteren Vergaser nicht, sondern nur F41, oder alternativ F34. Auch die Leerlaufdüsen sind anders. Und auch schon bei der Grundeinstellung kann man auf die Nase fallen, weil die Leerlaufkorrekturschrauben viel weiter raus müssen. Wenn ich da als Werke einfach die Prozedur für den anderen Vergasertyp anwende, bin ich meilenweit von der korrekten Einstellung weg.
Wenn du im US Forum nach "Emission carb" suchst, findest du hilfreiche Infos.
danke für das ausführliche Feedback.
Geruch ist vergleich mit anderen Oldies. Außerdem sind die Zündkerzen schnell dunkel und verrust. Ebenfalls gibt es doch leichte schwarze Rauchzeichen aus dem Auspuff, die sich teilweise auch auf dem Boden wiederfinden.
Ich muss dazu sagen, es war ein aftermarket Kat verbaut, der nach Übernahme durch mich wieder entfernt wurde.
Der Unterdruck-Anschluss ist angeschlossen an die 123 Zündspule (Standard-2000er Kurve), der andere Anschluss ist dicht verschlossen.
Fahren tut der Bertl gut, in der Vergangenheit gab es warmstartprobleme, die aber mit Überholung der Zündanlage letzten Sommer vorbei waren.
Edit: habe eine Tabelle für 72/73er Weber in den USA gefunden - bin ich da auf dem richtigen Weg?
..... Ebenfalls gibt es doch leichte schwarze Rauchzeichen aus dem Auspuff, die sich teilweise auch auf dem Boden wiederfinden.
I...
Wenn der Motor kalt ist, sprotzelt der Auspuff schon mal rußiges Kondenswasser. Das ist normal. Ebenso ist es normal, wenn beim Gasgeben die Beschleunigerpumpen einspritzen, dass das Gemisch angefettet wird und kurzzeitig schwarzer Rauch auftritt.
Der Mechaniker hat sich übers Einstellen beschwert? Was denn konkret? Und warum analysiert / löst er das Problem dann nicht? Dachte die sind die Pros?
Wenn ich das wüsste. Hinweise auf falschen Vergaser/falsche Bedüsung gabs jedenfalls nicht. Nur der läuft nicht, ich würd nen neuen kaufen.
Na Danke für das Gespräch
Dbilas hat für Vergasereinstellung eigentlich einen guten Ruf, ich hab die nur noch nicht mit Alfa zusammen wahrgenommen (ist aus Südhessen näher als Köln). Kennt die jemand?
Ansonsten habe ich in den USA folgende Werte gefunden, die aber eigentlich zu dem verbauten passen
Zitat:
32 venturi
138 main jet
160 air corrector
F41 emulsion tube
59F21 idle jet
85F9 starting jet
150 needle and seat
40 accel pump jet
wenn dieser Kat. nach dem System des Wurm-Kat. gearbeitet hat, könnte er tatsächlich zu fett laufen. Das Wurm-System basiert ja darauf, dass die Vergaser grundsätzlich ein zu fettes Gemisch liefern, dass durch die geregelte Zugabe von Luft auf Lambda = 1 gebracht wurde. Wenn die elektrisch angesteuerten Ventile für die Zusatzluft entfernt / verschlossen wurden, die Vergaser aber nicht geändert wurden, so läuft der Motor nun tatsächlich zu fett.
Etwas anderes ist auch noch die Zündkurve. Wenn der Unterdruckanschluss von einem der Vergaser her tatsächlich auf den 123-Verteiler geht und dieser den Unterdruck auch tatsächlich auswertet und in die Zündverstellung mit einbezieht, so kann es sich nicht um die Originalverstellkurve des Bertone 2000GTV handeln. Diesen gab es ab Werk nie mit Unterdruckverstellung.
...der läuft nicht, ich würd nen neuen kaufen.....
Die Logik könnte auch von der Ampelregierung sein. Vermutlich steckt da Kobold drin im Motor.
Die Kennlinie würde ich jetzt nicht als den Verursacher der Überfettung sehen. Sollte aber eingestellt werden.
Ich hab auch die 123. Noch mit USB und Unterdruckanschluss, aber bereits progammierbar. Mittels Schalter kann ich zwischen zwei Kennlinien im Fahrbetrieb wechseln.
Die erste Kennlinie ist die Kopie der original Kennline. Die Funktion für die Unterdruckverstellung ist dabei auf neutral. Die Zweite hab ich mir in Fahrversuchen zusammengebastelt. Diese berücksichtigt auch den Unterdruck. Den Anschluss dazu habe ich extra angelegt.
Diese Kurve hat mehr Frühzündung, die ich aber bei Drehmomentbelastung durch den Unterdruck gesteuert zurücknehme, um die Klopfgrenze nicht zu überschreiten.
Die angegebenen Bestückungsdaten des Vergasern. Sind das Tabellenwerte, oder hast mal in den Vergaser reingeschaut, was tatsächlich verbaut ist?
Welchen CO Wert hat das Fahrzeug? 3% 6% ?
Welche Leerlaufdrehzahl ist eingestellt?
Ist die Leerlaufdrehzahl stabil?
Fällt die Motordrehzahl wieder rasch auf Leerlauf nach einem Gasstoß, oder bleibt sie eine Zeitlang "hängen"
Startest Du mit oder ohne Choke?
Wieviel Umdrehungen, vom Anschlag weg, sind die Gemischschrauben eingestellt. Alle gleich oder unterschiedlich?
Hast Du die Einstellung schon mal mit der bekannten Zündkerzensteckerabziehmethode geprüft?
Falschluft kannst Du auch mal mit der Starterpilotmethode prüfen.
Könnte sein, dass jemand eine Falschluft mit einer Anfettung kompensieren wollte.
Ich glaube wir kommen der Ursache näher. Kurz zum Hintergrund.
Habe das Auto 2020 gekauft, da lief er (noch mit Kat) gut. Die Zündkerzen habe ich jedoch nicht geprüft.
Habe dann in der Werke, in der der Vorbesitzer 20 Jahre damit war den Kat ausbauen lassen. Peter das dürfte auch die Erklärung für das angehängte Bild mit den silbernen Distanzstücken zwischen Vergaserblock und Motor sein, mit diesen Schläuchen dran (die übrigens mit einem Blindstopfen verbunden sind). Dort dürfte die zusätzliche Luft eingespeist worden sein, habe aber kein Foto mehr davon.
Dir Kurve der 123 habe ich angehängt, Unterdruck ist angeschlossen allerdings keine Verstellung programmiert.
Ich starte ohne Choke, aber mit leichter Gasfußunterstützung.
Co-Wert kenne ich nicht, Umdrehungen kann ich messen, wenn ich wieder zu Hause bin (beim nicht auseinandergenommenen Vergaser)
Leerlaufdrehzahl hält er seit Zündungsumbau stabil.
Drehzahl fällt nach Gasstoß zügig zurück (keine Auffälligkeiten)
Die Tabelle der Düsen ist aus dem US Forum, die bei mir verbauten Düsen stehen im ersten Post (einer der Vergaser ist teilzerlegt, und in „erstaunlich“ gutem Zustand, deshalb habe ich erstmal nicht weiter gemacht
P.S. Habr das letzte Bild gefunden, da war noch irgendwas zwischen Luftfilterkasten und Vergaser montiert. Dürfte die Luftzuleitung für den Kat gewesen sein
Spricht was dagegen das Problem an der Ursache zu beseitigen?
Ein Paar für das Fahrzeug korrekte Dello oder Solex Vergaser, die Zündungsseite ist ja offenbar unproblematisch. Die sauberen Weber verkaufen, schon ist die Ausgabe zumindest tlw. gegen finanziert. Grundeinstellung von jemandem machen lassen der genau weiß was er tut, da kann es manchmal nicht schaden, auch mal die Werke zu wechseln…
Außerdem sieht der ggfs. was noch verbastelt ist.
Klar, du kannst auch selbst mit der “falschen” Bestückung weiter frickeln und hoffen, dass dein Berti irgendwann vernünftig läuft, jeder wie er mag